Sonnenfinsternis und Frühlingsbeginn an einem Tag: nichts wie raus!

 06.03.2015

 

Am 20. März 2015 fallen zwei besondere Ereignisse auf einen Tag: Sonnenfinsternis und Frühlingsbeginn. Dieses Ereignis gehört gefeiert und genossen, da hilft nur eins: Raus aus den vier Wänden! Leider ist die totale Finsternis nur auf einem Schiff, den Färoer-Inseln und auf Spitzbergen zu sehen. Allesamt sind schon seit Monaten von fanatischen Hobbyastronomen restlos ausgebucht. Macht gar nichts, in ganz Europa gibt es viele wunderbare Orte, um die ebenfalls sehr faszinierende teilweise Sonnenfinsternis zu beobachten.

 

Bei einer teilweisen Sonnenfinsternis schiebt sich der Neumond vor die Sonne, sodass der Schatten des Mondes auf die Erde trifft. Bei uns in Mitteleuropa ist das Spektakel zwischen 9.20 und etwa 12.00 Uhr Mittag zu sehen. Im Norden Europas ist der Verdeckungsgrad höher als im Süden. Während zum Beispiel in München 68 Prozent der Sonne verdunkelt sind, sind es in Berlin schon 74, in Schottland sogar 94 Prozent.

Wer eine möglichst ungestörte Sicht auf das Natur-Ereignis genießen möchte, dem bleibt nur eine Lösung: Raus aus der Stadt, rein in die Natur, rauf auf den Berg. Empfehlenswert ist ein Platz an dem keine Hindernisse wie Gebäude oder Bäume im Blickfeld stehen, idealerweise mit freiem Blick Richtung Südosten und klarer Luft. Dieses Spektakel sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen, denn die nächste Chance auf eine Sonnenfinsternis, die über Westeuropa zu sehen ist, besteht erst wieder im Jahr 2021. Die Chance, Frühlingsbeginn und Sonnenfinsternis an einem Tag zu erleben, werden wir in diesem Leben nicht mehr haben. Also: Nichts wie raus!

 

Viele Astronomische Gesellschaften und Planetarien laden an diesem besonderen Tag übrigens zum gemeinsamen Beobachten der Sonnenfinsternis ein. Der Vorteil dieser Variante: Das Beobachten des Naturschauspiels lässt sich wunderbar mit einer unterhaltsamen Astronomie-Fortbildung verbinden. Zudem erlauben Teleskope und Fernrohre einen faszinierenden Einblick in die unendlichen Weiten des Weltalls. Außerdem macht Sonnenfinsternis-Schauen in der Gruppe einfach mehr Spaß.

 

Ein Bissen aus der Sonne

Am Beginn des Ereignisses sieht es übrigens aus, als würde jemand einen dicken Bissen aus der Sonne nehmen. Wenn sich der Mond weiter zwischen Sonne und Erde schiebt, können wir das Perlschnurphänomen beobachten. Dabei wird die unebene Oberfläche des Mondes von hinten beleuchtet, in den Tälern und Kratern des Erdtrabanten bricht das Sonnenlicht durch. Nicht vergessen: Niemals ohne speziellen Augenschutz in die Sonne schauen – normale Sonnenbrillen reichen nicht aus!

Die mancherorts beschworene Energiekrise durch mangelndes Sonnenlicht für Solarenergie-Anlagen wird übrigens nicht eintreten: Unsere Energieversorgungs-ExpertInnen sind bestens drauf vorbereitet, wirken der Reduktion des Sonnenlichts – genauso wie beim täglichen Sonnenuntergang – durch entsprechende Maßnahmen entgegen.

Für den Fall, dass uns die Wettergöttin nicht gnädig sein sollte und uns die Sicht auf die Sonnenfinsternis mit Wolken versperrt: Die nächste Gelegenheit für ein astronomisches Schauspiel haben wir noch dieses Jahr am 28. September mit einer teilweisen Mondfinsternis.

 

(Foto1: Sternwarte, Erwin Günther; Foto2: Sternwarte, Siegfried J. K. Grammer)

 

 

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