„Der Herbst ist ein zweiter Frühling, wo jedes Blatt zur Blüte wird“, so das Zitat, das Albert Camus zugeschrieben wird. Wenn sich das Jahr dem Ende zuneigt, geht es also auch um die wunderbare Buntheit und Üppigkeit, welche die Reifezeit mit sich bringt.
Besonders intensiven Kontakt zur Natur und ihrer Farbenpracht bringen Bewegung, Marschieren und das wundersame Wandern. Es ist schon viel geschrieben, gedichtet und berichtet worden über das stetige Voranschreiten und die Lust daran – manchmal im Tal, aber auch beim Erklimmen luftiger Höhen. In den herrlichen Wanderregionen der österreichischen und deutschen Heimat warten fast unendlich viele Routen und Wege darauf, entdeckt, erobert und erstiegen zu werden.
Der Herbst ist Wanderzeit
Wie wäre es also, nach einem gemütlichen Frühstück den Rucksack und die Wanderstöcke zu packen und sich auf den Weg zu machen, der immer auch das Ziel ist? Da ruft die Natur mit ihren atmenden Wäldern, perlenden Bächen, abenteuerlichen Klammen, einer Vielzahl von bewirtschafteten Almen und Hütten wie aus einem Heimatfilm sowie imposanten Berggipfeln und Kammwegen mit einem fantastischen Fernblick. Und es lockt eine neue Freiheit, die wohl grenzenlos ist.
Die Kombination aus majestätischen Bergwelten, Seen, in denen sich die Gipfel spiegeln und vielen kinder- und familiengerechten Wander- und Spazierwegen genauso wie trittsichere Touren für Bergfexe und Wanderprofis laden ein zum ultimativen Aufleben mit allen Sinnen.
Ob klettern, landschaftlicher Genuss oder wandern auf steigungsarmen Rundwegen – Wanderurlaub kann sowohl wild und ungezähmt als auch romantisch und beschaulich sein!
In den Alpen staunt man über weite alpine Urlandschaften mit Gletschern, beeindruckenden Felswänden, satten Wiesen und über Jahrhunderte sorgsam und mühevoll gepflegten Almlandschaften.
Im Odenwald, an der Ostsee oder im österreichischen Burgenland verzaubern Weite und Beschaulichkeit. Es ist immer der Gegensatz, der frische Energie bringt. Und das Einzigartige und Unterschiedliche, das den besonderen Reiz jeder Landschaft ausmacht.
Wanderlust im Tal und in der Höh´
Üppige Wiesen, duftende Almen, lustig schnellendes Wasser. Wer liebt nicht den Perspektivenwechsel, den der Blick in einen klaren Almsee bewirkt? Frischer Wind und andere Blickwinkel oder auch Dynamik, die aus der Bewegung kommt: Und schon wird aus dem sportlichen Höhenrausch ein entspanntes Bergerlebnis mit Romantikflair. Aug in Aug mit Flora und Fauna relativieren sich schnell die Sichtweisen und plötzlich ermöglichen neue sinnliche Erfahrungen frische Einsichten. Denn nicht nur Wasser, auch das Wandern kann so ruhig fließen.
Gut geplant ist halb geschafft
Bevor es aber wirklich losgeht, sollten Sie einige Dinge beachten:
Wandern macht glücklich und entspannt
Eine kürzlich durchgeführte große wissenschaftliche Studie des Alpenvereins hat erstmals Auswirkungen von Wandern und Bergsport auf die Gesundheit und das individuelle Wohlbefinden untersucht. Die Ergebnisse sind verblüffend, denn die Effekte des Bergsports auf Psyche und Körper sind einzigartig, motivierend und begeisternd.
Herausgestellt hat sich, dass Wandern glücklich und gelassen macht und zusätzlich Energie spendet. Bezüglich der psychischen Befindlichkeit zeigte sich, dass bereits eine einzige Wanderung von etwa drei Stunden die psychische Gesundheit positiv beeinflusst. Die Gelassenheit stieg an, genauso wie sich die allgemeine Stimmung verbesserte, während negative Gefühle wie Angst und Energielosigkeit stark sanken. Die Ergebnisse wurden durch den reduzierten Cortisolspiegel und eine somit signifikante Stressreduktion bestätigt.
Interessant ist auch die Tatsache, dass die Anstrengung gemessen an der Herzfrequenz beim Wandern zwar höher war, aber nicht anstrengender empfunden wurde als vergleichsweise beim Laufen. Daraus ergibt sich der Schluss, dass die schöne Bergkulisse durchaus von der körperlichen Anstrengung ablenkt.
Fazit: Wandern ist der perfekte Ausdauersport, auch für Anfänger und Einsteiger. Die Kombination aus Natur, Energie und körperlicher Ertüchtigung tun Körper, Geist und Seele gleichermaßen gut!
Dieser Text ist mit freundlicher Unterstützung durch Fr. Dr. Irmgard Engelhardt entstanden