Unter den Italienern ist der Pragser Wildsee ein beliebtes Ausflugsziel, weil hier in den letzten Jahren die Serie „Un passo dal cielo“ (Nur ein Schritt bis zum Himmel) mit Terrence Hill gedreht wurde. Das merkt man unter anderem am Publikum im ehrwürdigen Grandhotel, das direkt am Ufer des Bergsees (auf 1494m) steht. Die Familie neben uns im Frühstücksraum erzählt, dass ihre Familie schon seit eh und je hier Sommerfrische genossen hat. Die Großeltern haben ganze drei Wochen im Sommer hier verbracht, zu damaliger Zeit eine ganz normale Reisedauer.
Aber wie passen die jungen Amerikaner aus Portland ins Bild? Sie sitzen in den bunten Sesseln im Vorraum und versuchen verzweifelt ins WLAN des Hotels am See zu gelangen. Doch das funktioniert zurzeit nicht. Und eigentlich hat man hier auch keine große Eile es je zum Laufen zu bringen. Schließlich gibt es Wichtigeres als ständig online präsent zu sein. Den See zum Beispiel.
Dabei sind gerade Dienste wie Instagram und Pinterest daran schuld, dass immer mehr Reisende aus aller Welt hier landen. Die Fotos vom alten, hölzernen Bootssteg und der Blick auf den massiven Seekofel gehen um die Welt. Mit schuld daran ist sicherlich auch das unglaublich leuchtende Blau des Bergsees, das je nach Uhr- und Jahreszeit anders wirkt.
In der Südtiroler Sage über die Hexe Fanes spielt der See ebenfalls eine wichtige Rolle. Ihr zufolge soll das mittlerweile verschüttete Tor zur Unterwelt am Südende des Sees (also am Fuße des Seekofels) gelegen haben. Daher heißt der Seekofel auf Ladinisch auch „Sass dla Porta“, was übersetzt soviel wie Torberg bedeutet.
Ein einfacher Wanderweg führt direkt entlang des Ufers in rund einer Stunde einmal um den See, dabei geht es nur 112hm bergauf, der Rest des Weges führt direkt am Seeufer entlang. An richtig heißen Tagen lädt der Bergsee zum Baden ein, die meisten Wanderer halten nur kurz die Füße ins Wasser.
In den alten Holzbooten kann man die Seeerkundung auch auf dem Wasser angehen. Ab einer halben Stunde wird das zwar ein teurer Spaß, die Aussicht von der Seemitte ist ihr Geld aber dann doch wert.
Wer früh startet kann von hier zB die Seekofelhütte erwandern. Von oben hat man einen tollen Ausblick auf die umliegenden Berge und den Pragser Wildsee von oben. Auf Italienisch heißt dieser übrigens „Lago di Braies“. Egal für welche Aktivität man sich entscheidet, der Naturpark Fanes-Sennes-Prags ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert.
Autorinnen-Tipp: Eine Bootsfahrt ist zwar nicht gerade günstig, macht aber höllisch Spaß!
Anreise:
Über die Brennerautobahn in den Süden und dann ins Pustertal. Bei Niederdorf biegt man ab ins Pragser Tal. Ganz am Ende kann man direkt am See parken (kostenpflichtig). Öffentlich erreicht man den Pragser Wildsee indem man mit der Bahn bis Niederdorf fährt und dann mit dem Bus weiterfährt.
Alle Fotos: ® Lea Hajner
Lea HajnerReisejournalistin & Bloggerin |
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